Berufsvereinigung Deutscher Medienjournalisten (BVMJ)

Betr.: Akkreditierungsgebühren des Filmfestes München

Sehr geehrte Frau Iljine,

mit großer Überraschung haben wir den Einladungen des Filmfestes München zur Akkreditierung entnommen, dass die Akkreditierungsgebühr in diesem Jahr um 10,00 Euro steigen soll. Bei einer Last-Minute-Akkreditierung, die nicht erwähnt wird, stiege der Gesamtbetrag auf 70,00 Euro. Damit ist die Akkreditierung in München teurer als auf den A-Festivals in Venedig oder Berlin. Von Cannes ganz zu schweigen, dort verzichtet die Festivalleitung auf Akkreditierungs-Gebühren, um die Berichterstattung durch die freie Presse nicht einzuschränken. In Deutschland sind Filmjournalisten die Einzigen, die dafür bezahlen müssen, von Events berichten zu dürfen.

Uns leuchtet nicht ein, dass eine Erhöhung trotz der Ankündigung der Bayerischen Staatsregierung vorgenommen wird, den Etat des Filmfestes signifikant zu erhöhen. Dies sollte Ihnen den Spielraum eröffnen, die Akkreditierungsgebühren abzuschaffen oder mindestens zu halbieren.

Wir halten den Betrag auch im Vergleich mit anderen Festivals für unangemessen. Neben dem kostenlosen Coffee to go (im nachhaltigen Becher) und dem Wasser, die in Berlin in der Akkreditierung  enthalten sind, sind die Arbeitsbedingungen dort besser. Das betrifft insbesondere die Pressevorführungen. In München sind wir dagegen oft gezwungen, internationale Filmhits, die die Leinwand brauchen, auf dem Laptop zu sehen, um sie rechtzeitig zu rezensieren oder Interviews führen zu können. Stattdessen laufen Fernsehfilme in den Pressevorführungen auf der Leinwand. Außerdem hält die Berlinale für Journalisten ein ausreichendes Kontingent an Karten für die Gala-Screenings am Nachmittag und Abend bereit. In München sind alle Vorführungen in der Hauptabendschiene für Journalisten tabu.

Nicht zu reden vom örtlich abgelegenen Pressezentrum im Gasteig, das zu Mehrausgaben für Verkehrsmittel führt.

Wir bitten Sie daher, die Erhöhung zurückzunehmen oder in diesem Jahr einen Ausgleich des Mehrbetrags anzubieten. Dazu gehört der Zugang von Journalisten zu den Vorstellungen der Hauptabendschiene, eine bessere Terminierung der Pressevorführungen sowie Gutscheine für Getränke in den Kinos oder im Gasteig.

Nach dem Festival würden wir gerne mit Ihnen über die Akkreditierungsbedingungen ins Gespräch kommen.

Mit vielen Grüßen

Vorstand

BVMJ

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Berufsvereinigung Deutscher Medienjournalisten, BVMJ, Vorstand: Ingrid Beerbaum, Andrea Dittgen, Katharina Dockhorn, Karsten Kastelan, Adresse: BVMJ, c/o Andrea Dittgen, Schreinerstraße 29, 10247 Berlin, info@bvmj.de